Nicaragua-Partnerschaft

Projektgruppe Nicaragua

Seit 1992 treffen sich Jugendliche aus dem Synodalverband Plesse und dem Kirchenkreis Göttingen-Nord mit jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der evangelischen Kirche Nicaraguas. Der regelmäßige Austausch hilft den Blick dafür zu schärfen, dass Armut, Hunger und ungerechte Lebensverhältnisse nicht von Gott verordnetes Schicksal sind, sondern von Menschen bewußt oder unbewußt verursachte Katastrophen.
Quelle: Privat
Neben den unregelmäßigen Arbeitstreffen trifft sich die Gruppe einmal monatlich zum Nicaragua-Stammtisch, eine gute Gelegenheit, in lockerer Athmosphäre Kontakt zur Gruppe zu bekommen. Die Gruppe ist auch auf Facebook aktiv.
Treffen und Kontakt: Jan Fragel: 0551 / 820 9832

Zu Besuch in Nicaragua

Vom 20. September bis 7. Oktober 2014 war eine neunköpfige Gruppe unter der Leitung von Jan Fragel und Uwe Völker zu Besuch in Nicaragua bei der dortigen lutherischen Kirche.

Themen der Reise waren der Klimawandel und die Frage nach dem Sinn von Entwicklungsprojekten: Kleineren, wie dem Bau von Brunnen und Holz sparenden Lehmöfen oder einem umstrittenen Monsterprojekt wie dem geplanten und von China gesponserten Bau des Nicaraguakanals für etwa 45 Milliarden Euro.

Kompetente Gesprächspartner fanden wir im ‚American College‘, in der Iglesia Luterana mit Professor Agenor Gutierrez, beim Humboldt- Institut in Somotillo und bei den von der Kirche unterstützten Kleinbauern im Norden des Landes an der Grenze zu Honduras. Sie haben unter dem Klimawandel besonders zu leiden. Regen- und Trockenzeit sind nicht mehr vorausberechenbar und somit auch nicht der Zeitpunkt für eine Erfolg versprechende Aussaat von Bohnen und Mais. Was wir dort erlebten, war eine Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung. Hernan Alvarez, Landwirt und Laienprediger, drückte es so aus: „Man betet und betet um Regen, Sonne und eine gute Ernte, aber was erleben wir nun schon seit Jahren?

Alles wird schlimmer von Tag zu Tag.“ Dann fügt er noch hinzu: „Aber ein Hoffnungsschimmer seid ihr, die ihr uns in dieser kritischen Situation besucht.“

Bei Temperaturen zwischen 32 und 38 Grad verbrachten wir, neben der Zeit im Norden des Landes, zusammen mit den jungen und sehr engagierten MitarbeiterInnen der Iglesia Luterana zwei Tage im Regenwald von Matagalpa sowie einige Zeit auf der malerischen Insel Ometepe im Nicaragua-See. Unsere Gruppe war von Solidarität und gegenseitiger Hilfsbereitschaft geprägt – eine wunderbare Erfahrung.

Eindrücklich war der von Musik und vielen Farben geprägte Gottesdienst in der Hauptkirche in Managua. Großen Anklang fand die auf unser Thema abgestimmte Predigt von "Pastor Uwe". Und nicht zu vergessen: der Abschlussabend mit deutscher Küche und einem abwechslungsreichen Programm für und mit den etwa 30 Gästen der Iglesia Luterana.

Diese Reise hat bewiesen, dass unsere Partnerschaft lebt und – dank des Engagements von Jan Fragel und Uwe Völker – dies auch weiterhin tun wird. Bischöfin Victoria Cortes ist fest überzeugt: "Bei allen unseren Begegnungen spürt man, dass immer auch der Geist Gottes seine Hand im Spiel hat. Auch deshalb seid ihr, die ihr aus Bovenden kommt, immer etwas Besonderes für uns!"

Lothar Weiß