Menschen an der Orgel

Fri, 06 May 2016 12:46:22 +0000 von Wolfgang Ziehe

Für viele Kulturen und Religionen sind Äußerungen von Jubel und Klage, Gebet und Kult ohne Musik nicht denkbar. Musik ist eine Gabe des Schöpfers, die uns bewegt und eine Kunst, die Menschen lebendig gestalten. Doch ist die Musik nicht nur ein Klanggeschenk Gottes, sondern auch eine Kunst, um die Menschen sich engagiert bemühen.

Wenn zu Beginn eines Gottesdienstes die Orgel erklingt, hat das oft etwas fast magisches - wenn der warme, erhabene Klang des Instruments den Kirchenraum erfüllt und die Herzen der Gläubigen.

Auf den Orgelbänken in Bovenden, Eddigehausen und Reyershausen sitzen entweder Ingrid Schiller oder Joachim Tuschinsky, versehen diese Orgeldienste. Mal ist die eine hier und der andere dort, in der Folgewoche wechseln sie. Und das schon seit vielen Jahren.

Ingrid Schiller liebt gute Choralvorspiele, seit 50 Jahren spielt sie, hat Musik von Kindesbeinen an geliebt, gerne mit den Geschwistern gesungen.

Joachim Tuschinsky, der vom Klavierspiel her kommt, hatte für Orgelmusik schon immer großes Interesse. Er spielt dieses Instrument seit dem fünfzehnten Lebensjahr. Angefangen hat der Autodidakt auf einem Harmonium.

Einfühlsam begleiten beide die singende Gemeinde und spüren eine Beziehung zu ihr. Keiner von beiden gehört zu der Sorte Organist, die ihren Dienst nach dem Motto „kommen-spielen-gehen“ verrichten, die Gespräche vor und nach dem Gottesdienst, so sagen beide, sind ihnen wertvolle Erfahrungen.

Ein Ende ihrer Tätigkeit ist für beide nicht absehbar, und das dürfte die größte Freude der wohlversorgten Gemeinden sein. Und ich glaube, es würde beide freuen, wenn interessierte Besucher auch einmal zu ihnen auf die Orgelempore kämen.

Wolfgang Ziehe
Quelle: Wolfgang Ziehe
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